Mäuschen (Fiat „Topolino“ von 1948), jenes knuffige italienische Gefährt von Ulrich und Claudia Stönner aus Osnabrück stand hüben. „Walter“, jener knuffige Typ Audi Super 90 (der Vierringler, der die Ingolstädter Marke rettete) von Neal Hodkingson und Gabriele Krüsmann drüben.
Mäuschen ahnte tief in ihren Trommelbremsen, wo „Walter“ stand. Aber das zwischen ihnen stehende Handwerkerhaus Johann im Kampe von 1820 ließ dann doch die sehnsuchtsvollen Blicke irgendwie abprallen.
Ernst-Heiner Hüser, der begnadete Koch und „Macher“ des Museumshofes Senne mit seinem historischen Gasthaus Buschkamp, dem Buschkamp-Keller und dem Feinschmeckertreff Auberge le Concarneau versuchte zwar, sich ständig vermittelnd zwischen Walter und „Topolino“ einzuschalten, ja ihm gelang sogar zeitweilig die Methamorphose, aber letztlich klappte die Vermählung von Signorina „Mäuschen“ Fiat und Herrn „Walter“ aus Bayern dann doch nicht.
Lassen Sie mich schnell einflechten, worum es überhaupt ging. Veranstaltungs-leiter Manfred Elges (Automobil-Club Bielefeld e.V. im ADAC) und Buschkamp-Zampano Hüser hatten das 13. Oldtimer-Treffen in und um den Historischen Museumshof Senne mit seinem Ensemble zu begehen. Alle, alle kamen. Nicht nur „Walter“ und Mäuschen.
Immerhin gab es ja heuer wieder den Gigantenkampf zu erinnern zwischen Rudolf Carraciola (Mercedes) und Reinhold Dürkopp (Dürkopp) auf der Teuto-Rennstrecke vom 25. Mai 1924 über 31 Kilometer von Windelsbleiche über den Teutopass am Stillen Frieden zurück zum Gasthof Eickelmann (nahe der heutigen B68 nach Schloß Holte). Dieser Teilnehmer hier mit GT-Kennschild nahm es fast zu wörtlich und raste scheinbar einem Eingangsordner davon. Achten Sie bitte auf die Gesichtsausdrücke.
Ein Manta schlich sich ins Parkgeviert. Noch fehlten Fuchsschwanz und die berühmte „Platte“…
… Tischwäsche wäre reichlich gewesen. Hüsers hatten extra gewaschen…
… die Piloten der Sonderklasse „Alte Trecker“ aus Bielefeld-Ummeln zogen dagegen ein bäuerliches Picknick im Sennebuchenwald mit Steinhäger und Westfälischem Schinken aus Versmold vor…
… allerdings entging ihnen bei diesem ausschweifenden Gelage die Flucht des zweijährigen Piloten des geländegängigsten Gefährtes von allen …
… magisch zogen ihn Jazz und Boogie unweit der alten Remise an …
.. die Mutter soll später zu Protokoll gegeben haben, der Sprössling aus Windelsbleiche – der sich als eine „sie“ entpuppte – habe nur mal das Holzlenkrad und die Pedale des noch „echt britischen Jag“ ausprobieren wollen und sei beim Zurücksetzen leicht am „Herrlichen Herforder“ hängen geblieben.
Der Buschkamp-Tag soll tief in der Nacht mit einer Ode an den Auto-Union-Piloten und einzigen Bielefelder Sieger eines Grand Prix 1939 im französischen Reims, dem hier gebürtigen H.P. Müller, bei einem kleinen Pfannenhäppchen von Ernst-Heiner Hüser ausgeklungen sein.
Ob der Buschkamp-Maitre da noch an Morgan dachte?

FRAME POP-UP-GALLERY öffnet die Türen
Künstlerische Fotografien in Bielefelds Altstadt. Die Fotografin Irene von Uslar und der Fotograf Stefan