Tag des „offenen Denkmals“

Die Vergangenheit besuchen

Am kommenden Wochenende ist der „Tag des offenen Denkmals“. Hier bei uns in Ostwestfalen-Lippe sind es drei Museen, die besonders interessant sind:

Mit Kanonenkugeln und Austernschalen in Spenge ins Mittelalter schauen
Hier fand sich nicht nur das größte mittelalterliche Waffenarsenal der Umgebung; auf der Werburg in Spenge (Kreis Herford) zeigen Pfeifen, filigrane Gläser und kunstvolle Kacheln, dass es sich die Bewohner im Mittelalter gut gehen ließen. Sie schlürften sogar Austern – auch wenn niemand weiß, wie sie von der Küste bis nach Ostwestfalen gelangt sind. Beim Tag des offenen Denkmals bekommen die Besucher am 9. September von 10 bis 17 Uhr einen Eindruck davon, wie es sich früher auf der Werburg gelebt hat.

Von der stattlichen Kanonenkugel bis zum filigranen Glas reicht das Repertoire der Funde, das Dr. Werner Best an diesem Tag zur Schau stellt. Er hält auch reichhaltiges Wissen bereit, schließlich hat der LWL-Archäologe 17 Jahre lang die Anlage erforscht. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Entwicklung der Werburg, in den Alltag seiner mittelalterlichen Bewohner und in spannende Geschichten über eine Hexe, die verbrannt wurde. Zu sehen ist auch erstmals ein gerade in den LWL-Werkstätten in Münster restauriertes Teil einer mittelalterlichen Rüstung – ein stattlicher Harnisch.

Neben archäologischen Fundstücken hält die Spenger Werburg am „Tag des offenen Denkmals“ noch weitere Einblicke in die Geschichte bereit. Um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr stehen Führungen durch das Herrenhaus auf dem Programm. Ein Zimmermann beilt getreu des diesjährigen Mottos „Holz“ nach den Techniken der mittelalterlichen Bewohner Balken – ein Angebot, das der Förderverein der Werburg bereit stellt. Die Stadt Spenge sorgt außerdem dafür, dass dieser Tag auch musikalisch umrahmt wird: Ab 16.30 Uhr spielt „Triogawa“ auf. Außerdem können alle Besucher in einer Burg-Cafeteria die vielen historischen Eindrücke sacken lassen. Zusätzlich steht Kunstgenuss bereit: Angelika Dembon stellt von 11 bis 16 Uhr ihre Werke im Torhaus unter dem Titel „Auf den zweiten Blick“ aus.

Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn: Freier Eintritt. Wer sich auf die Spuren Karls des Großen begeben möchte, ist am Tag des offenen Denkmals im Museum in der Kaiserpfalz des LWL in Paderborn genau richtig. Ein Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz lässt um 15 Uhr die frühmittelalterliche Geschichte dieses Ortes wieder lebendig werden. Hier traf Karl der Große Papst Leo und beriet mit seinen Militärstrategen die Unterwerfung der Sachsen, hier plante Bischof Meinwerk die architektonische Gestaltung Paderborns. Im Museum in der Kaiserpfalz sind die Zeugnisse, dieser Ereignisse ebenso hautnah zu erleben wie die neuesten Erkenntnisse über die mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtgeschichte – von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist kostenlos.

Glashütte Gernheim. In der Zeit von 10 bis 18 Uhr können die Besucher in der Glashütte Gernheim bei den Formgebungen, z. B. Einblasen des Glases in eine Holzform, zusehen. Das LWL-Industriemuseum bietet die Vorführungen ganztägig an (Pause von 13.30 bis 14.30 Uhr). Führungen zu Architektur und Formstecherei starten um 14 und 16 Uhr. Der Eintritt ins LWL-Industriemuseum ist am Tag des offenen Denkmals kostenlos.

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