Bruder Werners Nussecken

Lichtenau-Dalheim (lwl). Wenn Schwester Doris am Zapfhahn steht und Bruder Werner seine Nussecken mitbringt, dann ist Zeit für Europas größten Klostermarkt, zu dem das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim, am Samstag und Sonntag (24. und 25. August) nach Lichtenau (Kreis Paderborn) einlädt. Zum zwölften Mal bieten Brüder und Schwestern aus rund 40 Stiften, Abteien und Klöstern jeweils von 10 bis 18 Uhr ihre Waren auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Augustiner an. Die Ordensleute kommen aus Weißrussland, Tschechien, Österreich und dem gesamten Bundesgebiet. „Es ist wieder die gesamte europäische Klosterwelt zu Gast“, freute sich Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), bei der Vorstellung des Programms am Donnerstag (22.8.).

Ort der Begegnung: "Der Markt ist für uns eine authentische Plattform, um die klösterliche Spiritualität, aber auch ganz pragmatische Lebenskultur zu transportieren", sagt Pater Werner (rechts). Der Benediktinerpater aus der Abtei Königsmünster gehört zu den Urgesteinen des Dalheimer Klostermarkts.  Foto: LWL/Tillmann
Ort der Begegnung: „Der Markt ist für uns eine authentische Plattform, um die klösterliche Spiritualität, aber auch ganz pragmatische Lebenskultur zu transportieren“, sagt Pater Werner (rechts). Der Benediktinerpater aus der Abtei Königsmünster gehört zu den Urgesteinen des Dalheimer Klostermarkts.
Foto: LWL/Tillmann

Ob handgebrautes Bier von den Schwestern im bayerischen Mallersdorf, Käse und Most aus der Benediktinerabtei Königsmünster im Sauerland, frisch gebackenes Brot der Augustiner-Chorherren aus dem Stift St. Florian in Österreich, Ikonen aus einem Kloster im weißrussischen Minsk, selbst gefertigter Silberschmuck der Eremitinnen des Hl. Chariton, exotisch anmutende Waren der Missionsschwestern aus Neuenbeken, die Blumengestecke der Benediktinerinnen aus Herstelle oder hölzerne Gartenmöbel und Kinderspielzeuge der Barmherzigen Brüder von Algasing: Das Warenangebot auf dem Dalheimer Klostermarkt ist ebenso vielfältig wie die vertretenen Ordensgemeinschaften.
Eines haben sie jedoch gemeinsam: Immer stehen die Erzeugnisse der Ordensleute in der Tradition der Klöster für achtsame Herstellung, außergewöhnliche Qualität, Reinheit und Naturnähe. Dabei spielt das Handwerk eine große Rolle: „Ob Brot und Wein, Wurstwaren, Käse und Marmeladen, Teemischungen und Säfte, Balsame und Seifen, Handarbeiten, Keramik und Schmiedewaren – alles wird sorgfältig und oft per Hand gefertigt“, sagte Kirsch mit einem Hinweis auf die Benediktregel, die schon vor 1.500 Jahren die Arbeit zu einer der Grundfesten des Klosterlebens machte.
Pflichtprogramm: Ein Bier oder eine Limonade von Braumeisterin Sr. Doris von den Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie aus Mallersdorf gehört zum Dalheimer Klostermarkt dazu. Das findet auch Pater Werner aus der Abtei Königsmünster.  Foto: LWL/Tillmann
Pflichtprogramm: Ein Bier oder eine Limonade von Braumeisterin Sr. Doris von den Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie aus Mallersdorf gehört zum Dalheimer Klostermarkt dazu. Das findet auch Pater Werner aus der Abtei Königsmünster.
Foto: LWL/Tillmann

„Selten ist ein Markt so authentisch wie der Dalheimer Klostermarkt“, erläutert Marianne Rosar: „Die Besucher kaufen direkt vom Produzenten. Was hier angeboten wird, ist selbstgehäkelt, selbstgebacken oder selbstgebraut.“
Viele der Ordensgemeinschaften sind Stammgäste in Dalheim. Sie empfinden den Klostermarkt als authentische Plattform für ihre klösterliche Lebenskultur und Spiritualität. Dafür nehmen sie weite Wege in Kauf: Die Schwestern der Hl. Elisabeth aus Minsk sind zum Beispiel knapp zwei Tage unterwegs, bevor sie ihre Ikonen und Devotionalien in Dalheim präsentieren können. Nach fünf Jahren Abstinenz werden 2013 die Hildegard-Schwestern aus Rüdesheim mit ihrem berühmten Wein, den klösterlich-schokoladigen Hildegard-Keksen und Dinkel-Produkten in der Tradition der mittelalterlichen Äbtissin und Ernährungsexpertin Hildegard von Bingen zu Gast sein.
Traditionsgemäß steht beim Dalheimer Marktgeschehen der persönliche Kontakt zwischen Ordensleuten und Besuchern im Mittelpunkt, die sich sowohl am Verkaufsstand wie auch beim gemeinsamen Gottesdienst (Samstag 17 Uhr, Zelebrant: Pater Martin Lütticke OFM, Franziskanerkloster Wiedenbrück) begegnen.
Gutes für Leib und Seele: Ordensleute aus rund 40 Klöstern, Stiften und Abteien in Österreich, den Niederlanden, Tschechien, Weißrussland und der gesamten benachbarten Region zeigen beim Dalheimer Klostermarkt, welche Kostbarkeiten in ihren Küchen, Kellern und Werkstätten entstehen. Seit Beginn mit dabei sind die Vincentinerinnen aus Paderborn.  Foto: LWL/Tillmann
Gutes für Leib und Seele: Ordensleute aus rund 40 Klöstern, Stiften und Abteien in Österreich, den Niederlanden, Tschechien, Weißrussland und der gesamten benachbarten Region zeigen beim Dalheimer Klostermarkt, welche Kostbarkeiten in ihren Küchen, Kellern und Werkstätten entstehen. Seit Beginn mit dabei sind die Vincentinerinnen aus Paderborn.
Foto: LWL/Tillmann

Vielfältiges Rahmenprogramm
Bis zu 15.000 Besucher aus der Region und dem gesamten Bundesgebiet kommen jedes Jahr zum Dalheimer Klostermarkt, der nicht nur mit seinen außergewöhnlichen Produkten große Anziehungskraft ausübt, sondern auch aufgrund seines Rahmenprogramms.
Es gibt Vorführungen historischer Handwerkstechniken wie z. B. Grünholzdrechseln, Schmiedekunst, dem Weben am Schaftwebstuhl sowie am Sonntag dem Schaubrauen in der museumseigenen Brauerei.
Kinder filzen im Spiele-Paradies Bälle, basteln Murmelharfen, Kreisel aus Holz und Spielzeug aus Ton und probieren historische Kinderspiele (Materialkosten pro Kind: 3 Euro).
Am Sonntag erwarten die Besucher in der Klosterkirche meditative Klänge vom Musikinstrument Hang mit Rainer Galota und klassische Bläsermusik mit dem Ensemble „Brass in 5“, bestehend aus Studierenden und Absolventen der Folkwang Universität Essen.
Im Eintrittspreis zum Markt enthalten ist der Besuch aller Ausstellungen des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur, das an beiden Tagen kostenlose Führungen durch die Klosteranlage, die Klostergärten und die Sonderausstellung anbietet.
Am Samstag, 24. August, findet um 17 Uhr ein Gottesdienst unter freiem Himmel (bei schlechtem Wetter in der Klosterkirche) statt. Der Zugang zum Gottesdienst ist frei.
Eintrittspreise
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre 1,50 Euro, Kinder bis 10 Jahre frei.
Das Klosterwirtshaus ist, anders als im regulären Museumsbetrieb, während des Klostermarktes nicht frei zugänglich.

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