Aufschlag Halle: Viertelfinale

Philipp Kohlschreiber feiert Halbfinaleinzug nach packendem Spiel – 18:16-Sieg im Tie-Break des dritten Satzes gegen Nadal-Bezwinger Dustin Brown – Auch Titelverteidiger Roger Federer erreicht Vorschlussrunde – Rückenverletzung zwingt Yen-Hsun Lu zum Rückzug – Viertelfinal-Aus für Peter „Gojo“ Gojowczyk

Philipp Kohlschreiber siegt im Wahnsinnsmatch gegen den Rafael Nadal-Bezwinger Dustin Brown und steht nun im Viertelfinale der 22. GERRY WEBER OPEN. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)
Philipp Kohlschreiber siegt im Wahnsinnsmatch gegen den Rafael Nadal-Bezwinger Dustin Brown und steht nun im Viertelfinale der 22. GERRY WEBER OPEN. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. „Kohli“ steht nach einem Wahnsinnsmatch im Halbfinale der 22. GERRY WEBER OPEN 2014, und welch ein episches Match! Philipp Kohlschreiber hat das deutsche Duell im Viertelfinale nach einem echten Nervenkrimi gegen Dustin Brown gewonnen. Im alles entscheidenden Tie-Break des dritten Satzes erlebten die knapp 12.000 Zuschauer auf dem fast ausverkauften Centre Court im GERRY WEBER STADION einen an Spannung nicht zu überbietenden Thriller. Am Ende gewann Kohlschreiber nach 2:10 Stunden mit seinem achten Matchball mit 6:4, 5:7, 7:6(16).

Was für ein irres Ding! In einem total verrückten Match mit unzähligen Wendungen war Kohlschreiber letztlich der glücklichere Spieler. Dustin Brown musste nach dem größten Sieg seiner Karriere gegen Rafael Nadal am Tag danach erst wieder langsam in Fahrt kommen. Der Deutsch-Jamaikaner änderte an seiner enorm risikoreichen Taktik nichts, war aber nicht hundertprozentig konzentriert und schenkte Kohlschreiber einige leichte Punkte, der seinen ersten Satzball zum 6:4 nutzte.

Danach war Brown aber wieder in seinem Element: Mit höchstem Risiko beim Return und Aufschlag und ohne Rücksicht auf Verluste brachte „Dreddy“ seinen Gegner aus dem Rhythmus und zog bis auf 5:0 davon. Anstatt jetzt den Sack zuzumachen, gab Brown aber seine nächsten beiden Aufschlagspiele mit insgesamt fünf Doppelfehlern ab – plötzlich stand es 5:5. In der entscheidenden Phase ließ es Kohlschreiber aber wieder etwas zu locker angehen, kassierte durch einen brillanten Passierschlag erst ein neuerliches Break und schließlich mit 5:7 auch den Satzausgleich.

Im Entscheidungssatz nutzt Kohlschreiber schließlich seine erste Breakchance (2:1), brachte aber das Match wieder nicht nach Hause. Brown setzte wieder alles auf eine Karte, wehrte den ersten Matchball ab und erzwang den alles entscheidenden Tie-Break, der zu einem der dramatischsten in der Geschichte der GERRY WEBER OPEN wurde. Mit den begeisterten Zuschauern im Rücken und dem Halbfinale vor Augen vergab Brown fünf und Kohlschreiber sechs weitere Matchbälle. Erst als der Bayer seinen ersten Matchball im Tie-Break bei eigenem Aufschlag hatte, sicherte er sich das Halbfinalticket und schrie seine Erleichterung lautstark heraus.

Leider nicht weitergekommen: Dustin Brown
Leider nicht weitergekommen: Dustin Brown

 

Für das vierte und letzte Viertelfinale am gestrigen Freitag gab es erneut eine bedauerliche Absage. Nach der verletzungsbedingten Absage von Yen-Hsun Lu aufgrund einer Rückenverletzung erreicht Titelverteidiger Roger Federer kampflos die Runde der letzten Vier. Da die Viertelfinalpartie ausgefallen ist, entschlossen sich der Schweizer Maestro und Geburtstagskind Christopher Kas (34) spontan auf Court 1 zu einem Trainingsmatch.

 

Publikumsliebling Roger Federer
Publikumsliebling Roger Federer

Zuvor vergab Peter Gojowzyk die Möglichkeit, ebenfalls nach Philipp Kohlschreiber ins Halbfinale einzuziehen, doch der Münchener nutzte sie einfach nicht. In einem Spiel der vergebenen Chancen stand für den 24-Jährigen am Ende eine unnötige 6:7(4), 6:7(2)-Niederlage gegen den Kolumbianer Alejandro Falla.

Wir sind gespannt auf die Halbfinale.

 

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