Wilde Tiere in NRW

Münster (lwl). Wer hätte gedacht, dass in Nordrhein-Westfalen 73 wildlebende Säugetierarten vorkommen? Diese sowie einige nur sporadisch auftretende Arten werden im neuen „Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens“ vorgestellt. Der Online-Atlas wurde am Samstag, den 17.01.2015 bei einer säugetierkundlichen Tagung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

Viele bekannte und unbekannte Tiere kommen im Online-Atlas der Säugetiere Westfalens vor (v.li.n.re. Nutria, Reh und großes Maushohr). Fotos: LWL/Kriegs
Viele bekannte und unbekannte Tiere kommen im Online-Atlas der Säugetiere Westfalens vor (v.li.n.re. Nutria, Reh und großes Mausohr). Fotos: LWL/Kriegs

Neben einem Arten-Steckbrief und einer Bildergalerie zeichnet sich das neue Online-Angebot vor allem durch interaktive Verbreitungskarten aus. Der Nutzer kann sich über das Vorkommen aller wildlebenden Säugetiere informieren. Der Atlas ist ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft Säugetierkunde NRW.

„Der Atlas der Säugetiere wurde durch die Arbeit vieler hundert ehrenamtlicher Naturkundler möglich“, sagt Dr. Jan Ole Kriegs, Zoologe des LWL und Koordinator des Projektes. „Sie haben ihre Beobachtungen und Funde den Projektpartnern übermittelt und auf diese Weise das Fundament für den Atlas gelegt.“

Der Rotfuchs ist von den mittelgroßen Raubsäugern in NRW die am weitesten verbreitete und häufigste Art. Foto: LWL/Kriegs
Der Rotfuchs ist von den mittelgroßen Raubsäugern in NRW die am weitesten verbreitete und häufigste Art.     Foto: LWL/Krieg

Der Atlas wird als wachsendes Projekt verstanden und ist auf die Mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiter und auch auf Zufallsbeobachtungen durch sachkundige Bürgerinnen angewiesen. „Deshalb werden Säugetierfunde aller Art weiterhin gern entgegengenommen„, sagt Dr. Henning Vierhaus, Säugetierspezialist aus Bad Sassendorf. Sein Kollege Holger Meinig aus Werther ergänzt: „Sowohl häufige Arten wie Maulwurf, Reh oder Kaninchen sind interessant für uns als auch seltenere wie die Bechsteinfledermaus oder gar Wolf und Wildkatze.“ In einigen Jahren soll der Atlas auch in Buchform erscheinen.

Schon Jahre im Vorfeld wurde mit der Arbeit begonnen. Einzelne Arten, wie etwa die Wildkatze, zu deren aktuelle Verbreitung es noch viele Wissenslücken gibt, werden gezielt untersucht. Die Wildkatze war noch im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Sie wurde dann aber verfolgt und großflächig ausgerottet. Unter anderem in der Eifel hat sie überlebt und breitet sich seit einigen Jahren wieder aus. „Wir konnten sie unter anderem im Stadtforst Brilon nachweisen“, sagt Kriegs. „Auch in vielen anderen Teilen des Sauer- und Siegerlandes, sowie im Weserbergland ist sie wieder heimisch.“

Die folgende Internetseite ist ab dem 17.01.2015, 14:00 Uhr online!
http://www.saeugeratlas-nrw.lwl.org.

 

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