Die 7 Todsünden

Dalheim (lwl). Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit: Die Geschichte der sieben Todsünden ist so alt wie die Menschheit. Vom 30. Mai bis 1. November 2015  steht die christlich geprägte Lehre der Laster erstmals im Mittelpunkt einer Sonderausstellung. Die Schau „Die 7 Todsünden“ des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) zeigt 300 Exponate aus 15 Jahrhunderten bis in die Gegenwart – von der ältesten Niederschrift der menschlichen Laster über deren grausame Manifestation im Nationalsozialismus bis hin zu ihrer modernen Erscheinung.

Ostrakon. Leihgabe der Staatlichen Museen zu Berlin, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung.  Foto: Sandra Steiss
Ostrakon. Leihgabe der Staatlichen Museen zu Berlin, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung.
Foto: Sandra Steiss

Die Keramikscherbe des Ponticus

Die Geschichte der Todsünden begann in der Wüste: Auf der Suche nach Gott sollte die karge Landschaft einsiedlerischen Mönchen einen Lebensraum frei von Versuchungen bieten. Doch die Enthaltsamkeit weckte das menschliche Begehren: Die Männer hatten Hunger und Durst, sehnten sich nach Komfort, suchten nach Ablenkungen und hatten erotische Fantasien.

Auch der Mönch Evagrius Ponticus (345-,399) litt wohl unter diesen Begehrlichkeiten. Daraus leitete er schließlich acht große menschliche Schwächen ab: Völlerei, Wollust, Habgier, Zorn, Traurigkeit, Trägheit, Ruhmsucht und Hochmut. Später entstanden daraus die sieben Todsünden.

Die Keramikscherbe, auf der ein unbekannter Gelehrter im 6./7. Jahrhundert Ponticus‘ Lasterlehre wiedergibt, ist mit rund 1.500 Jahren das älteste Exponat der Ausstellung. Das sogenannte Ostrakon ist eine Leihgabe des Ägyptischen Museums in Berlin.

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