„Vor dem Holunder zieh den Hut, vor dem Wacholder geh in die Knie“ besagt eine alte Volksweisheit. Der Wacholder hat tatsächlich eine lange Tradition als Heilpflanze. Die Wirkstoffe stecken vor allem in den Beeren, die getrocknet verwendet werden.
Ihre arzneiliche Anwendung ist von großem Nutzen bei Magenschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Leber- und Nierenleiden sowie bei Koliken. Ihre keimtötende und fäulniswidrige Wirkung wurde und wird auch zur Lebensmittelkonservierung eingesetzt, zum Beispiel beim Einlegen von Sauerkraut. Aufgrund der verdauungsfördernden Wirkung wird er oft auch fetthaltigen Speisen wie Schweine-, Gänse- und Wildbraten beigegeben. Der Wacholder verleiht den Gerichten eine würzige, süße und leicht pfeffrige Note. Pfarrer Kneipp empfahl seinerzeit eine stoffwechselanregende Wacholderkur.
Der Wacholderstrauch prägt von alters her die Heidelandschaften. Unsere Ahnen sprachen ihm gar magische Kräfte zu. Holz und Zweige des Wacholders standen im Ruf, böse Geister zu vertreiben. An Viehställen angebrachte Zweige sollten Dämonen abschrecken. Und wo die Pest ausbrach, brannten Wacholderfeuer. Krankenzimmer wurden mit Wacholder ausgeräuchert.
Der Wacholder wächst nicht nur in der Lüneburger Heide, sondern auch an den sandigen Hängen des Teutoburger Waldes. Und da kommen wir zu dem, was der Wacholder mit Ostwestfalen-Lippe zu tun hat. Der Steinhäger ist eine der klassischen deutschen Spirituosen. Sein Ursprung reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Dieses reine Produkt besteht ausschließlich aus Wacholderbeeren, Wacholderdestillat, reinem Getreidealkohol und frischem Quellwasser, ganz ohne fremde Zusatzstoffe. Durch den Steinhäger wurde das Dorf Steinhagen weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt.
Ja, und äußerlich angewandt fördern Einreibungen mit Wacholderöl die Durchblutung, lindern Hexenschuss und Ischiasbeschwerden. Bäder und Inhalationen, denen das Öl beigegeben wird, wirken keinhemmend, wärmend und entspannend.
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