Wie kleine Sonnen erstrahlen die Blüten der Ringelblume. Haben sich die Blüten nicht spätestens bis acht Uhr morgens geöffnet, weiß man, dass der Tag regnerisch und trüb wird.
Bei schönem Wetter hingegen folgen die satt orangefarbenen Blüten dem Lauf der Sonne. Sponsa Solis – Sonnenbraut – heißt die Ringelblume daher auch. Wegen ihrer enormen Wuchs- und Widerstandskraft und der langen Blütezeit von Anfang Juni bis zum ersten Frost genoss die Calendula Officinalis bei den alten Ägyptern als Liebespflanze hohes Ansehen. Bemerkenswert: sie blüht umso üppiger, je mehr man davon erntet. Die Pflanze ist zwar einjährig, da sie ihre Samen jedoch um sich herum verbreitet, kommt die Ringelblume jedes Jahr wieder zum Vorschein.
Und sie gilt als eine der wirkungsvollsten Heilpflanzen. Flavonoide wirken entzündungshemmend, fördern einen raschen Wundverschluss und helfen gegen Ödeme. Saponine wirken gegen Herpes, das ätherische Öl hemmt das Wachstum vieler Bakterien. Augenkompressen aus Ringelblumentee helfen bei Bindehautentzündung. Die Ringelblume ist milder und damit verträglicher als Arnika. Calendula-Salbe spendet der Haut Feuchtigkeit, verbessert ihre Durchblutung und regt den Zellstoffwechsel an.
Geerntet wird die Ringelblume übrigens bei voll geöffneten Blüten zwischen 10 und 12 Uhr. Dann entfaltet die Sonnenbraut ihre größte Heilkraft.
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