Mit ihren fragilen, pastellfarbenen Blüten ist der Leinsamen eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Sie ist Heilpflanze und Rohstoff zugleich. In grauer Vorzeit wurde Leinsamen – auch Flachsbeere genannt – zur Herstellung von Stoffen und Seilen genutzt. Später haben Ärzte die heilsame Wirkung dieser Wunderpflanze entdeckt. Geschwüre, Darmträgheit und sogar Sonnenbrand wurde mit dem Samen behandelt. Hildegard von Bingen (1098 – 1179) entdeckte die schmerzstillende Wirkung von Umschlägen mit Leinsamen.
Die in der Leinsamenschale enthaltenen Schleimstoffe wirken zugleich schmerzstillend, abführend und beruhigend. Pharmakologen konnten auch nachweisen, dass die Ballaststoffe im Leinsamen gegen verschiedene Krebsarten schützen können. Und täglich ein Löffel Leinöl beugt dem Herzinfarkt vor. Ebenfalls nachgewiesen ist die Wirkung der Linolsäure bei Hauterkrankungen.
Vielseitig einsetzbar ist diese alte Heilpflanze. Das sagt auch schon der lateinische Name: Linum Usitatissimum (vielfältig nutzbar).
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