Er ist heute ein nicht zu übersehendes Denkmal des Industriezeitalters. Der Gütersloher Wasserturm neben Stadthalle und Theater. 5000 Einwohner hatte die Kreisstadt damals gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als man sich entschloß, eine zentrale Wasserversorgung zu bauen. Die bis dahin gebräuchlichen privaten Brunnen erwiesen sich als unergiebig oder verunreinigt. So lieferten von den 526 Brunnen der Stadt lediglich 216 gesundheitlich unbedenkliches Wasser. Im August 1887 beschloss die Stadtverordnetenversammlung daher den Bau eines Wasserwerks. In dem flachen Gelände brauchte man dazu einen Wasserturm, den man am 1. Oktober 1888 in Betrieb nahm.
Die Kapazitäten von Wasserwerk und -turm reichten 60 Jahre lang aus, um Gütersloh mit Trinkwasser zu versorgen. Erst 1946/48 wurde im Stadtteil Spexard ein Pumpwerk und 1950 eine Rohrdruckleitung installiert, die eine Druckregulierung über den Turm überflüssig machte. Der Wasserturm steht unter Denkmalschutz.