Strahlend weiße Blüten unterstreichen den winterlichen Charakter der heimischen Christrose (Helleborus niger). Sie trotzt dem Frost und öfnet schon im frühen Winter ihre Knospen.
Der Volksmund hat ihr viele Namen gegeben. Sie wird auch Schneerose oder – weniger gefällig – Nieswurz genannt, weil aus den Pflanzen früher Niespulver und Schnupftabak hergestellt wurden. Da Blätter und Wurzel giftig sind, besteht bei solcher Verwendung Lebensgefahr. Der Name „Christrose“ deutet darauf hin, dass sich schon zur Weihnachtszeit die ersten Blüten zeigen.
Die Christrose
In der schweigenden Welt,
Die der Winter umfangen hält,
Hebt sie einsam ihr weißes Haupt;
Selber geht sie dahin und schwindet
Eh’ der Lenz kommt und sie findet,
Aber sie hat ihn doch verkündet,
Als noch keiner an ihn geglaubt.
Trojan, Johannes (1837-23.11.1915)
Foto: Jürgen Hahn