Homeoffice klingt irgendwie nach Freiheit, Selbstbestimmung und Latte Macchiato am Schreibtisch. In Wirklichkeit bedeutet es allerdings oft: Dein Hund starrt dich an, als wäre er dein Abteilungsleiter.
Während andere morgens ins Großraumbüro pendeln, beginnt mein Arbeitstag mit einer Runde Gassi. Teambuilding-Maßnahme sozusagen. Danach ab an den Schreibtisch, der Hund auf seinem Platz, ich auf meinem. Und während er seelenruhig schnarcht, jongliere ich mit Mails, Deadlines und der Kaffeemaschine, die selbstverständlich in Sichtweite steht.
Zoom-Calls und andere Störfaktoren
Homeoffice mit Hund heißt: kein Meeting ohne bellende Hintergrundmusik. Mal ist es der Paketbote, mal das Eichhörnchen im Garten, das offenbar eine ernsthafte Bedrohung für die IT-Sicherheit darstellt. Gesprächspartner nicken verständnisvoll, wenn ich mich stumm schalte, denn jeder weiß: Hunde nehmen Homeoffice-Regeln sehr ernst.
Pausen nach Plan (aber nicht nach meinem)
Während im Büro die Pause nach dem Kantinenplan stattfindet, entscheidet hier Emmy, wann es Zeit ist, aufzustehen. Ein Blick, immer mal wieder ein Seufzer, ein zartes Kratzen an der Tür, und schon ist klar: Spaziergang Nummer zwei steht an. Bewegung fördert schließlich die Kreativität, sagt man.
Der stille Projektleiter
Nachmittags. Der Mann betritt die Szene. In meinem Kopf rattert es: Spülmaschine noch voll, kein Essen gekocht. Hätte ich das nicht zwischendurch erledigen können? Er aber gibt mir einen Begrüßungskuss und fragt: ‚Was möchtest du heute essen, Schatz?‘
Homeoffice mit Hund mag ein einsamer Job sein – aber ganz bestimmt kein schlechter.