Strahlend weiße Blüten unterstreichen den winterlichen Charakter der heimischen Christrose (Helleborus niger), die dem Frost trotzt und schon im frühen Winter ihre Knospen öffnet. Der Volksmund hat ihr viele Namen gegeben. Sie wird auch Schneerose oder – weniger gefällig – Nieswurz genannt, weil aus den Pflanzen früher Niespulver und Schnupftabak hergestellt wurden. Da Blätter und Wurzel giftig sind, besteht bei solcher Verwendung Lebensgefahr. Der Name „Christrose“ deutet darauf hin, dass sich schon zur Weihnachtszeit die ersten Blüten zeigen. Schwarz sind Wurzeln und Rhizom.
Wer Anmut und Schlichtheit liebt, hat an ihren glänzenden dunklen Blättern und den dadurch hervorgehobenen Blütenschalen seine helle Freude. Bei den großen, lange haltbaren Blütenblättern handelt es sich allerdings gar nicht um echte Blüten, sondern „nur“ um so genannte Hüllblätter. Diese umschließen zuerst die richtigen kleinen Blüten mit ihren gelben Staubblättern und später die Samenstände.
Steckbrief Christrose:
Pflanzenname lateinisch: Helleborus niger
Pflanzenfamilie: Ranunculacea, Hahnenfußgewächs
Wuchsform: Buschig
Blüte: Einzelne große weiße Schalenblüten mit gelben Staubgefäßen
Blütezeit: Dezember bis April (je nach Witterung)
Blätter: Wintergrüne, glänzende Blätter mit 7 – 9 Segmenten
Boden: Fruchtbar, durchlässig, kalkhaltig
Topfpflanzung: Geeignet
Pflege: Anspruchslos, vor starkem Wind schützen
Krankheiten: Blattflecken und Schwarzfäule
Standort: Halbschatten
Vermehrung: durch Teilung nach der Blüte und Aussähen (Kaltkeimer)
Winterhärte: sehr gut
Wuchshöhe: 20 – 35 cm
Bemerkung: Die Christrose ist geschützt. Die Christrose ist stark giftig.
Die Christrose ist eine der langlebigsten Stauden und kann bis zu 25 Jahre alt werden.
Die Christrose
In der schweigenden Welt,
Die der Winter umfangen hält,
Hebt sie einsam ihr weißes Haupt;
Selber geht sie dahin und schwindet
Eh’ der Lenz kommt und sie findet,
Aber sie hat ihn doch verkündet,
Als noch keiner an ihn geglaubt.
Trojan, Johannes (1837-23.11.1915)