Der Bielefelder Heilpraktiker Ralf Wigand: „Cholesterin ist einer der wertvollsten Baustoffe in unserem Körper. Ohne ein ausreichendes Angebot dieses Wunderstoffs der Natur in unserem Körper ist ein langes und gesundes Leben nicht möglich.“
Sie haben einen „erhöhten“ Cholesterinspiegel und aus diesem Grund Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall durch drohende Arteriosklerose?
Im Gegensatz zu den Geschichten der Gebrüder Grimm ist das Märchen vom gefährlichen Cholesterin weder lustig noch niedlich. Eine chemische Cholesterin-Senkung als Arteriosklerose-Prophylaxe ist nach Meinung zahlreicher kompetenter Wissenschaftler und Mediziner nicht nur völlig nutzlos, sondern hat zudem fatale Auswirkung auf Ihre Gesundheit.
livinginowl: Was ist eigentlich Arteriosklerose?
Ralf Wigand: Unter Arteriosklerose (Arterienverkalkung) versteht man eine systemische Erkrankung der Arterien (Schlagadern). Die Arterien transportieren das mit Sauerstoff angereicherte Blut durch unseren gesamten Körper. Mit jedem Herzschlag entsteht eine Druckwelle, die Sie an vielen Stellen des Körpers ertasten können. Bei der Blutdruck-Messung steht der systolische, obere Wert für die Kontraktion der Arterien, der diastolische, untere Wert für die arterielle Erschlaffung-Phase. Durch Ablagerungen von Thromben, Calciumphosphat und Wucherungen des arteriellen Bindegewebes verengt sich der Durchfluss des sauerstoffreichen, arteriellen Blutes. Arteriosklerose entwickelt sich schleichend, häufig über Jahrzehnte symptomlos und endet schlimmstenfalls mit Herzinfarkt, Schlaganfall und plötzlichem Herztod.
Weltweit gibt es keine unabhängige Studie, die einen Zusammenhang von erhöhtem Cholesterin und Arteriosklerose belegt. (Quelle: Wikipedia)
Kritische Kollegen unerwünscht
Im Januar 2017 wurde in deutschen Tageszeitungen eine aktuelle Studie der medizinischen Hochschule Hannover unter der Leitung von Professor Dr. Axel Haverich veröffentlicht. In dieser Studie wird die gängige Lehrmeinung, also ein kausaler Zusammenhang von Cholesterin und Arterienverkalkung plausibel widerlegt. Nicht Fette aus dem Blut, sondern Versorgungsstörungen an der Gefäßaußenwand der Arterien seien Auslöser von Arteriosklerose. Sterben dort winzige Blutversorgungsgefäße, Vasa vasorum genannt, kommt es zu einem Infarkt der betroffenen Arterienwand und anschließender Vernarbung/ Verkalkung. Auslöser dieser Mikro-Infarkte seien Viren, Bakterien und resorbierter Feinstaub aus unserer desolaten Umwelt. In entfernten und untersuchten Plaques seien bereits 30 verschiedene Keime gefunden worden. Die Erkenntnisse dieser Studie belegen demnach im Umkehrschluss, dass Cholesterin an der Entstehung einer Arteriosklerose weitgehend unbeteiligt und eine medikamentöse Senkung durch die Verordnung der sogenannten Statine als Arteriosklerose-Prophylaxe nicht vertretbar ist.
Finger weg von unserem Rendite-Kuchen
Die treuen Freunde der gepflegten Cholesterin-Märchenstunde reagierten auf die Veröffentlichung dieser Studie wie erwartet mit Empörung und trotzigen, altbackenen Durchhalte-Parolen. Gegner und Kritiker, die es wagen, in den Milliarden Euro/Dollar schweren Rendite-Kuchen der Statin-Freunde zu spucken, sind halt Gotteslästerer und unwürdige Kollegen.
Seit Januar 2017 wurde das Thema dann auch nicht mehr öffentlich diskutiert. Mein Dank gilt Herrn Professor Haverich für seinen Mut, seine Erkenntnisse zu veröffentlichen.
Bis zum heutigen Datum werden gebetsmühlenartig die Schauergeschichten vom gefährlichen Cholesterin weiter aufrechterhalten.
Die Entstehung der Arteriosklerose ist ein sehr komplexes Thema. Selbstverständlich ist die eigene Lebensweise der wohl wichtigste auslösende Faktor. Viele Bürger bevorzugen ausschließlich den Weg der pharmazeutischen Medizin, weil dieser für sie augenscheinlich bequem und ohne Einschränkung ihrer Lebensweise ist. Warum irgend etwas am Lebensstil ändern oder etwas für die eigene Gesundheit tun? Ab in die Arztpraxis und möglichst viele verschiedene (und selbstverständlich kostenlose) Medikamente verschreiben lassen. Nebenwirkungen jucken nicht, dafür gibt es ja weitere kostenlose Pillen. Auf diejenigen Patienten, denen ihre Gesundheit etwas wert ist, wartet in der Naturheilkunde eine breite Palette an Möglichkeiten, eine drohende Arteriosklerose zu vermeiden, sowie eine bestehende Problematik zu optimieren.
Je teurer, desto besser!
Nicht wenige Patienten lassen sich durch die Verkaufspreise ihrer zum Teil extrem teuren Medikamente blenden. Sie fühlen sich geehrt und geschmeichelt, derart wertvolle Rezepte in der Apotheke einlösen zu dürfen.
Der Verkaufspreis eines Medikaments sagt nichts (!) über dessen Qualität oder Wirkung aus. Für patentierte Wirkstoffe darf die Pharma-Industrie in Absprache mit der Politik jeden noch so utopischen Verkaufspreis selbst bestimmen. Dass wir alle die Kosten dieses (vermeidbaren) Verschreibungs-Wahnsinns durch unsere immens hohen Krankenkassen-Beiträge mitbezahlen, sollte nachdenklich stimmen.
Eines haben mich über 27 Jahre Berufserfahrung gelehrt:
Wir alle bekommen von unserem Körper jede Menge Kredit. Diejenigen, die diesen Kredit nicht zurückzahlen oder sogar ständig neue Schulden machen, zahlen irgendwann den Preis der gesundheitlichen Insolvenz.
Rauchen, übertriebener Alkoholkonsum, permanenter Disstress, minderwertige, ungeeignete und mit Giftstoffen belastete Nahrung, Übergewicht, jahrelang deutlich erhöhter Blutdruck, Schwermetall-Belastung und unzureichende Bewegung sind vermeidbare Risikofaktoren einer Arterienverkalkung. Da aber nicht jeder Raucher, Sofa-Sportler und Ernährungs-Legastheniker von der Arteriosklerose betroffen ist, gibt es zusätzlich weitere weniger bekannte Faktoren.
Die vegane Nazi-Studie
Der amerikanische Dokumentationsfilm „Forks over Knifes“ hat bei mir seit Juni 2019 schlagartig zu einer Veränderung meiner bis Dato „gesunden“ Ernährung geführt. Der Begriff „Forks“, (Gabeln) steht wohl als Synonym für Gemüse und der Begriff „Knifes“ (Messer) für Fleisch und tierische Produkte. Diejenigen Leser, die keine Lust haben den kompletten Film zu schauen, sollten sich zumindest den Part nach ca. 20 Minuten Laufzeit ansehen.
1939 marschierten die Nazis in Norwegen ein und konfiszierten für den Eigenbedarf der Truppen sämtliche Kühe, Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner. Als Folge dieser Zwangsenteignung ernährte sich die norwegische Bevölkerung bis zum Ende des Krieges 1945 gezwungener Maßen ausschließlich von Getreide, Gemüse, frischem Fisch und Obst. In diesen Jahren der „Entbehrung“ reduzierte sich in der gesundheitlichen Historie Norwegens die Sterberate von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs auf ein unglaublich niedriges Niveau. Schwerkranke wurden wie von Geisterhand gesund und Gesunde wurden erst gar nicht krank. Nach Beendigung des Krieges und der Wiederaufnahme der alten Nahrungsgewohnheiten stieg die Erkrankung/Sterberate wieder auf das vorherige Niveau an. Die Erklärung für diese Phänomen ist recht plausibel. Der übermäßige Konsum tierischer Proteine übersäuert unseren Stoffwechsel mit fatalen Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
Fleisch ist kein Stück Lebenskraft
Die Ergebnisse der unfreiwilligen norwegischen Studie waren für mich mehr als beeindruckend. Wie kann ein völliger Verzicht von Fleisch, Eiern und Milchprodukten derart wundersame gesundheitliche Folgen haben? Die Antwort auf diese Frage liegt wohl in der menschlichen Evolution. Unser Gebiss gleicht nicht dem Gebiss fleischfressender Raubtiere und die anatomische Länge unseres Dünndarms spricht eher für eine Gemeinsamkeit mit pflanzenfressenden Tieren. Raubtiere haben im Verhältnis zur Körpergröße einen relativ kurzen Dünndarm und scheiden dadurch bedingt im Gegensatz zum Menschen unverdautes Fleisch nach wenigen Stunden wieder aus. Allerdings gilt meiner Meinung auch bei der Ernährung das weise Zitat: „die Dosis macht das Gift“.
Sportler benötigen ausreichend tierische Proteine?
Viele Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, dass durch das Weglassen tierischer Produkte gravierende Mangelerscheinungen, Kraftlosigkeit und Defizite im Aminosäurehaushalt entstehen. Diejenigen Leser, die glauben, Kraft und Leistungsfähigkeit ließe sich nur durch den Verzehr tierischer Proteine erzielen, sollten einmal im Zoo ihre Kraft mit einem ausschließlich pflanzenfressendem Gorilla oder Schimpansen messen. Schimpansen verzehren nur sehr selten tierische Proteine, besitzen aber die sechsfache Muskelkraft verglichen mit der eines erwachsenen Menschen. „Vegane“ Tiere überleben in der Natur durch permanent abrufbare körperliche Höchstleistung. Während z.B. fleischfressende Löwen pro Tag ca. 21 Stunden dösen und pennen, sind pflanzenfressende Tiere in permanenter Alarmbereitschaft und wahre Ausdauer-Champions.
Die ältesten Profisportler der Geschichte, die römischen Gladiatoren, ernährten sich strikt vegan und verzehrten überwiegend gekochten Brei und Mineralasche.
In dem Film „What the Health“ erzählen Spitzensportler von signifikanten Leistungsschüben nach deren Umstellung auf vegane Ernährung. Kein Mensch benötigt zum Überleben tierische Proteine. Die einzige Mangelerscheinung die durch dauerhafte vegane Ernährung entstehen kann, ist ein Vitamin B12 Defizit. Veganer sollten daher ausreichend Vitamin B12 substituieren.
Mikrozirkulationsstörung – das Stiefkind der Medizin
Während sich die Forschung und Kardiologie ausschließlich auf die wenigen Zentimeter Schlagadern fixiert, bleibt die wichtige Funktion der mindestens 200.000 Kilometer arterieller Mikro-Blutgefäße weitgehend unbeachtet. Ist die Mikrozirkulation gestört, nützen selbst intakte „unverkalkte“ große Arterien wenig. Durch den mechanischen Widerstand der gestörten peripheren Weiterleitung besteht zudem die Gefahr, dass bei prädisponierten Menschen sogenannte Aneurysmen (Aussackungen der Arterienwände) an der Aorta oder im Gehirn entstehen. Aneurysmen sind tickende Zeitbomben, die jederzeit mit häufig tödlicher Folge platzen können. Ständig kalte Füße bei beiden Geschlechtern und Erektionsstörungen beim Mann können wichtige Indikatoren für eine gestörte Mikrozirkulation sein. Meiner Meinung nach entstehen viele chronische Erkrankungen durch ernährungsbedingte Übersäuerung in erster Linie auf dem Boden einer gestörten Mikrozirkulation, da eine gestörte Mikrozirkulation logischer Weise einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel in sämtlichen Organen induziert. Mikrozirkulationsstörungen gelten in der Schulmedizin als nicht therapierbar.
Auch in diesem Punkt ist die alternative Medizin mal wieder anderer Meinung. Vor allem die Oxyvenierung (intravenöse Sauerstofftherapie) gilt als Domain der Naturheilkunden bei Durchblutungsstörungen. Sogar das gefürchtete Ulcus Cruris (offenes Bein) kann erfolgreich therapiert und rechtzeitig angewendet eine drohende Amputation verhindern. Der Wirkungsnachweis der Oxyvenierung wurde in diversen Studien belegt.
Denaturierte Eiweißklumpen
Jedem Leser ist wohl bekannt, dass ab 42 Grad Körpertemperatur Bluteiweiße mit letaler Folge gerinnen. Der gleiche Effekt der Eiweißgerinnung tritt ein, wenn tierische Nahrungsmittel gebraten oder gekocht werden. Aus vorher stabilen Eiweißketten entstehen denaturierte Eiweißklumpen. Ernährungswissenschaftler behaupten, dass diese Tatsache für unseren Stoffwechsel kein Problem darstellt und unser Körper mühelos den zerkochten/gebratenen Eiweißmüll in wertvolle Aminosäuren verstoffwechselt. Es gibt leider keine Studie, die diese Behauptung widerlegt, aber ein Blick in die Natur sagt mehr als tausend Studien. Raubtiere, die ausschließlich mit gekochtem oder gebratenem Fleisch über einen längeren Zeitraum gefüttert würden, werden zuerst krank und anschließend elendig zu Grunde gehen.
Ab in den Keller
Der brillante amerikanische Wissenschaftler Dr. Killmer McCully hat schon 1966 den dominanten Zusammenhang von Arteriosklerose und erhöhtem Homocystein erkannt und publiziert. Homocystein entsteht als natürliche Folge bei der Verstoffwechselung der essentiellen (lebensnotwendigen) Aminosäure Methionin. Übersteigt der Homocystein-Wert dauerhaft 8 Mikromol/Liter Blut, können gesundheitliche Probleme und Arteriosklerose entstehen.
Der Arbeitgeber dieses honorigen Forschers, die bekannte Harvard University, war über die Veröffentlichung von Dr. Killmer McCullys revolutionäre Entdeckung derart „begeistert“, dass er zur Belohnung für seine wegweisende wissenschafltliche Entdeckung sofort in einen dunklen Keller ohne Fenster versetzt und 2 Wochen später entlassen wurde.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Pharma-Konzerne weltweit unzählige Universitäten sponsern. Im Gegenzug für die Geldgeschenke (welche selbstverständlich steuerlich absetzbar sind) verbitten sich die Pharma-Chefs ehrliche und kritische Wissenschaftler.
Ein erhöhter Homocystein-Wert im Blut ist bei jedem Menschen, unabhängig vom Alter, der wohl dominanteste Faktor einer drohenden oder schon bestehenden Arteriosklerose.
Ein erhöhter Homocystein-Wert kann preiswert und ohne Nebenwirkungen durch regelmäßige Zufuhr von Vitamin B6, B12 und biologischer! Folsäure (Tetrahydrofolat) gesenkt werden. Da sich mit dieser Erkenntnis keine fabelhaften Renditen erwirtschaften lässt, wird dieser elementare Blutwert in den medizinischen Leitlinien überwiegend ignoriert. Ein weiterer Faktor für die Entstehung einer Arteriosklerose spielt ein erhöhter ADMA- (asymetrisches Dimethylarginin) Wert im Blut. Dieser Wert weist einen Arginin-Mangel nach, welcher ursächlich über eine Blutdruckerhöhung sekundär die Arterien verhärtet. Wichtige Informationen über die Aminosäure Arginin habe ich in dem Artikel „Bluthochdruck“ ausführlich beschrieben. Prädisponierte Patienten sollten zusätzlich den Lipoprotein A-Wert bestimmen lassen. Bei erhöhtem Wert ist nach Meinung der Chelatterapeuten eine regelmäßige Infusions-Therapie mit dem Wirkstoff Natrium-EDTA mehr als sinnvoll. Diese halbsynthetische Aminosäure entgiftet den Körper von Schwermetallen und verbessert den Zustand „verkalkter“ Arterien. Leider wird diese Therapie von den Krankenkassen nicht übernommen obwohl zahlreiche Studien und dokumentierte Erfolge den positiven Effekt belegen.
Lesen Sie bitte auch Teil II dieses Artikels.
Naturheilpraxis Ralf J. Wigand
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