Ralf Wigand: Ein großes Blutbild ist obligatorisch …

Burnout – Teil III

Wie ich schon in den letzteren Artikeln versucht habe zu erklären, handelt es sich bei dem Burnout um ein Symptom und nicht um eine isolierte Erkrankung. Die Ursache(n) herauszufinden, erfordert an erster Stelle ganzheitliches medizinisches Wissen über Zusammenhänge im menschlichen Körper. Kein gesundheitliches Problem kann soviel Ursachen haben wie die chronische Müdigkeit. Es benötigt medizinisch forensisches Denken, ein diagnostisches Ausschlussverfahren und vor allem ein offenes Ohr des Therapeuten. Die Anfertigung eines aussagefähigen Blutbilds ist nach meiner Erfahrung zwingend notwendig.

Doch an dieser Stelle treffen wir auf eine nicht unerhebliche Problematik unseres Gesundheitssystems, welches diesen Namen nicht verdient hat und eigentlich in Krankheitssystem umbenannt werden sollte. Ärzte werden von den Krankenkassen finanziell dafür belohnt, wenn sie möglichst wenig oder überhaupt kein Blutlabor machen. Frei übersetzt bedeutet dieses: Die Ursache(n) einer Erkrankung nachzuweisen, ist nicht von Interesse.

Nun könnte man ja denken, dass die Krankenkassen einfach nur sparen möchten. Die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen beziehen pro Jahr ein Gehalt zwischen 200.000 und 300.000 Euro, kommen häufig aus der pharmazeutischen Industrie oder sind zumindest pharmazeutisch involviert. Man könnte daraus schließen, dass der tiefere Sinn der Sparmaßnamen darin liegt, die Ursachen einer Erkrankung zu ignorieren und nicht ursächlich zu behandeln, sondern eine möglichst lebenslange Einnahme von chemischen und rein symptomatisch wirkenden Medikamenten zu fördern. Zudem belaufen sich die Kosten selbst ausführlicher Labor-Diagnostik nur auf einen Bruchteil, verglichen mit den Kosten der häufig lebenslangen chemischen Medikamenten-Verschreibung.

Das Berufsethos eines Arztes wird unter dem Aspekt der Praxis-Wirtschaftlichkeit einfach heruntergefahren, und die Patienten zahlen hierfür häufig den Preis der gesundheitlichen Insolvenz. Hippokrates würde sich im Grabe umdrehen

Jeder Patient der schon einmal einen Besprechungstermin in meiner Praxis gemacht hat oder machen möchte, wird von meinen Mitarbeiterinnen darum gebeten, die Krankenunterlagen, den Medikamentenplan und die letzten Blutbilder seines Arztes mitzubringen.

Letzteres ist in mindestens 90% der Fälle derart unzureichend, so dass nur wenig bis sehr wenig Aussage über den Grund der gesundheitlichen Problematik des Betroffenen gemacht werden kann.

livinginowl: Was versteht man unter einem großen Blutbild?

Ein ganzheitliches Blutbild besteht in meiner Praxis aus ca. 60 verschiedenen Parametern. Zumeist ist es eine Verkettung verschiedener Abweichungen der Blutparameter welche ein Burnout aufrecht erhalten können. Jeder Burnout-Betroffene sollte darauf bestehen zumindest seine Leberwerte (AP, Gamma GT, GOT, GPT,GLDH, Cholinesterase), die Nierenwerte (Kreatinin und Nierenfiltrationsrate), das rote Blutbild (Erythrozyten, MCV, Hämoglobin, Eisen und Ferritin-Speichereisen) die Schilddrüsenwerte (T4, T3,TSH), die Nebennierenwerte ( Cortisol, DHEA) Vitamin D3 (Cholicalciferol), den Langzeit Vitamin B12 Wert (Holotranscobalamin), den Langzeitzucker-Wert Hba1c) und den Homocystein-Wert messen zu lassen. Ein häufig unterschätztes Problem bei chronischer Müdigkeit ist die in vergangenen Zeiten durchgemachte Infektion der Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber). Erhöhte IGG-Antikörper bestätigen eine durchlebte Infektion. Vergleichbar mit den Symptomen der Long-Covid Problematik führt dieses häufig zu einer bleiernen Müdigkeit. Eventuell liegen die Probleme der Long-Covid Erkrankung in der Kombination beider Erkrankungen.

Allerdings liegt die Lösung gesundheitlicher Probleme nicht allein in der Erstellung eines Blutbildes, sondern in der aussagefähigen  Interpretation der Parameter. Die richtige Interpretation der Parameter ist eine Wissenschaft für sich und erfordert einen hohen Standard an modernen medizinischem Wissen.

livinginowl: Was ist zu tun, wenn verschiedene Werte nicht in der Norm liegen?

In meiner fast 30jährigen Praxistätigkeit hat sich gezeigt, dass der schnellste Weg einer Verbesserung der Burnout-Problematik in der Verabreichung der sogenannten Vitalstoff-Infusionen liegt. Diese in eigener Praxis entwickelten Infusion besteht aus 18 verschiedenen biologischen Vitalstoffen und kann durch Auswertung abweichender Blutwerte zusätzlich optimiert werden. Die Einnahme von gewissen Nahrungsergänzungsmitteln kann zusätzlich hilfreich sein.

Burnout Teil I

Burnout Teil II

 

Foto: Florian Freimuth www.FotoFreimuth.deNaturheilpraxis Ralf J. Wigand
Vilsendorfer Straße 4
33739 Bielefeld (Jöllenbeck)
Telefon 05206-4484
http://www.heilpraktiker-wigand-bielefeld.de

 

 

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