Burnout – der leere Akku, Teil 2
Es ist unbestritten, dass unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden, chronische Erkrankungen und auch Burn Out an erster Stelle von unseren Ernährungsgewohnheiten abhängig ist. Es gibt tausende von kompetenten Büchern, die sich mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen. Im Folgenden versuche ich, die allseits bekannten Dinge nur kurz und bündig anzuschneiden und Ihnen eher diejenigen Dinge zu erklären, die in unserer medizinischen Zivilisation ein Schattendasein führen. Mittlerweile gilt es in der Medizin als unbestritten, dass eine erhöhte und unkontrollierte Zufuhr von Zucker und Kohlenhydraten weltweit jährlich 10x mehr Menschenleben kostet als alle Pandemien und Drogenmissbrauch zusammen. Diese Kohlenhydrat-Krankheit zeichnet sich durch ein unbändiges Verlangen nach Stärke und Zucker aus und endet nicht selten in einer regelgerechten Sucht. Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig und äußern sich u.a. in Arthrosen, Diabetes, Krebs, Bluthochdruck, Migräne, Darmerkrankungen, Konzentrationsstörungen und Burn Out. Wir Konsumenten sind demnach abhängige Zucker-Drogenjunkies und die Ernährungsindustrie politisch legale Drogenbarone. Meiner Meinung nach gäbe es für dieses Problem eine einfache Lösung. Die Lebensmittelindustrie müsste durch eine immense Zuckersteuer zum Handeln gezwungen werden.
Ein ähnliches Problem unserer ungesunden Ernährung ist der übermäßige Salzkonsum. Ähnlich wie beim Zucker entwickelt sich bei übermäßigem Konsum eine regelgerechte Sucht mit fataler Auswirkung auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden. Der Tagesbedarf von Salz bei einem Erwachsenen liegt bei ca. 5 Gramm täglich, wird aber häufig um ein vielfaches überschritten. So enthalten Fertigprodukte (eine Dose Ravioli bis zu 20 Gramm) krankmachende Salzkonzentrationen In der Lebensmittelindustrie gilt Salz als preiswertes Konservierungsmittel sowie als legaler Geschmacksverstärker. Eine Salz-Steuer könnte dieses Problem ebenfalls lösen.
Ein weiteres Problem unserer falschen Ernährung ist die sogenannte Eiweißmast. Lebensnotwendigen Aminosäuren sind essentiell, müssen also für einen funktionierenden Stoffwechsel täglich zugeführt werden. Übermäßiger Konsum von tierischem Eiweiß (Fleisch, Fisch und Milchprodukte) übersäuert allerdings unseren Stoffwechsel und führt in eine so genannte metabolische Acidose. Viele Betroffene spüren dieses Problem als rheumatische Beschwerden und/oder durch bleierne Müdigkeit. Vegetarier und Veganer verspüren häufig nach ihrem Entschluss, auf tierische Produkte zu verzichten eine erhebliche Erhöhung ihres Wohlbefindens und extreme Leistungssteigerung.
Krank durch „gesunde Lebensmittel“
Die Ursachen von chronischen Beschwerden sind oft ungeklärt. Auslöser gibt es viele. Wenig bekannt ist die individuelle Verträglichkeit von Lebensmitteln. Was für den Einen verträglich ist, kann für den Anderen zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Ursache dieser Problematik ist das sogenannte „Leaky Gut Syndrom“. Durch Antibiotika, diverse Medikamente und/oder ungesunde Lebensmittel sowie einer Darmdysbiose (eine einwandfreie Darmfunktion ist abhängig von einer ausreichender Präsenz gesunder Bakterien) wird die Dünndarmschleimhaut durchlässig für die Eiweißbestandteile von Lebensmitteln. Diese gelangen als zu große Moleküle ins Blut, unser Immunsystem erkennt diese Eiweißmoleküle als feindlichen Angriff und bildet IGG-Antikörper gegen Lebensmittel. Antikörper werden normalerweise von unserem Immunsystem nur gegen Fremdkörper wie Bakterien, Viren und Parasiten gebildet, um Infektionen abzuwehren. Es ist keine normale Reaktion des Immunsystems, Antikörper gegen Lebensmittel zu bilden. Nahrungsmittel sind für den Organismus grundsätzlich nicht schädlich – im Gegenteil: der Organismus benötigt die Nährstoffe für einen einwandfreien Stoffwechsel. Für Zusammenhänge zwischen konsumierten Nahrungsmitteln, einem erhöhten Antikörperspiegel und chronischen Beschwerden werden durch multiple Anwenderstudien belegt. Die Zusammenhänge gelten bislang in den Leitlinien der Schulmedizin als umstritten, obwohl die Antikörper labordiagnostisch nachweisbar sind. Mitunter ist es sehr schwierig, eine IGG-Nahrungsmittelunverträglichkeit selbst festzustellen, denn die Symptome treten verzögert, d.h. nach Stunden bis zu 3 Tagen auf. An dieser Stelle sei erwähnt, dass diese Reaktionen keine IGE-Sofortallergien repräsentieren wie z.B. eine allergische Reaktion auf Erdnüsse, die zu lebensbedrohlichen Schwellungen der Atemwege führen können.
Eine Anwenderstudie, an der ca. 300 Ärzte und Heilpraktiker und insgesamt 949 Patienten teilgenommen haben, brachte durch Eliminierung der positiv getesteten Lebensmittel eine deutliche Verbesserung (im Durchschnitt über 70%) bei Migräne und Kopfschmerz, Neurodermitis, Gefühlsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung. In eigener Praxis kooperiere ich seit 20 Jahren mit einem Labor, welches 270 Lebensmittel testet und gleichzeitig die Reaktionsstärken mitteilt. Der Test wird leider von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet, aber von den privaten Krankenkassen und Beihilfen übernommen.
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In der nächsten Ausgabe: „Ihre Blutwerte sind OK und Sie bilden sich ihr Burnout nur ein“.
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