Fanø, unser dänisches Paradies

Als echte Ostwestfälin, geboren und aufgewachsen zwischen den sanften Hügeln des Teutoburger Waldes, hege ich selbstverständlich eine gewisse Heimattreue. Doch seit vielen Jahren zieht es mich immer wieder in den hohen Norden – nach Dänemark, genauer gesagt auf die zauberhafte Insel Fanø in der Nordsee. Warum, fragt ihr? Nun, es hat etwas mit den Menschen, dem Meer und der Leichtigkeit des Seins zu tun.

In meinerHeimat kommt es mir oft so vor, als werde Freundlichkeit sparsam verteilt wie eine endliche Ressource, die man besser für den Notfall aufbewahrt. Das fällt auch gar nicht weiter auf, bis man den Unterschied merkt.

Schon bei der Ankunft auf Fanø wurden wir mit einem Lächeln und einem herzlichen „Hej“ begrüßt. Es war, als würde man in eine andere Welt eintreten. Es wehte ein Hauch von Freiheit ohne Verbotsschilder, ohne Kurtaxe und ohne separaten Hundestrand.

Auf Fanø wird das Leben von der Natur bestimmt. Das Meer ist allgegenwärtig, mit seinem Rauschen, seiner salzigen Brise und seiner endlosen Weite. Es gibt nichts Beruhigenderes als einen Spaziergang am Strand, während die Wellen sanft ans Ufer schlagen und die Möwen ihre Kreise ziehen.

Die Stille auf Fanø ist irgendwie anders. Voller Leben, aber auf eine leise, unaufdringliche Weise. Man hört das Rascheln des Schilfs, das Zwitschern der Vögel und das ferne Rauschen des Meeres. Oft sind die Zäune schief und die Gärten wild. Die Natur darf hier einfach sein, wie sie ist – ungezähmt und wunderschön.

Vielleicht ist es genau das, was uns immer wieder nach Fanø zieht. Diese Mischung aus Freundlichkeit, Gelassenheit und einer tiefen Verbundenheit mit der Natur. Die Dänen haben verstanden, dass das Leben mehr ist als Pflicht und Ordnung. Es geht auch um Freude, um Gemeinschaft und darum, das Meer und den Wind auf der Haut zu spüren. Also packen wir mehrmals im Jahr unsere Koffer und sagen „Tschüß“ zum Teuto und  „Hej“ zu den dänischen Heckenrosen.

Denn eines ist sicher: Auf Fanø finden wir jedes Mal ein Stückchen von dem, was im hektischen Ostwestfalen manchmal verloren geht – die Leichtigkeit des Seins.

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