Ein Gastbeitrag von Dr. Birgit Lutzer
Umweltschützer sind oft in Initiativen und Vereinen an einem Ort aktiv. Doch die Themen sind überall ähnlich: Wasserknappheit, Flächenversiegelung und immer mehr Straßenverkehr. Der neue Verein Bürger mit Wirkung möchte Umweltgruppierungen aus dem Kreis Gütersloh miteinander vernetzen und mit vereinten Kräften gegen Umweltprobleme vorgehen.
Das Konzept des Vereins ist einfach: Die Mitglieder sind Privatpersonen, die gleichzeitig in anderen Zusammenschlüssen aktiv sind. Vorsitzende Dr. Birgit Lutzer ist gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Gütersloh. Andere Mitglieder sind bei FridaysForFuture Altkreis Halle, beim Verein für eine lebenswerte Zukunft und im Naturgarten e. V.
Sie sagt: „Wir tauschen uns aus und unterstützen uns gegenseitig bei Veranstaltungen, der Öffentlichkeitsarbeit und in umweltpolitischer Hinsicht.“ Als Beispiel nennt sie Eingaben, Anträge und Anfragen geht. „Derzeit sind wir elf Personen aus Orten im Nordkreis Gütersloh, doch wir möchten auch mit Vereinen und Initiativen aus dem Südkreis ins Gespräch kommen.“
Raimund Theda ist Mitglied des erweiterten Vorstands von Bürger mit Wirkung. Er berichtet: „In meinem Herkunftsverein VELZ aus Bockhorst engagieren wir uns mit 50 Mitgliedern im Raum Borgholzhausen Versmold unter anderem gegen den weiteren Ausbau des interkommunalen Gewerbegebiets IBV. Auch Borgholzhausener Themen wie Windkraft und die Entwicklung eines Wasserkonzepts sind für andere Orte und Initiativen im Kreis Gütersloh interessant. Und für diesen Austausch ist der Verein Bürger mit Wirkung gut.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt die zweite Vereinsvorsitzende Bettina Simon. Sie sieht großen Verbesserungsbedarf bei der umweltbezogenen Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und den Bürger/innen. Ihrer Wahrnehmung nach sind die von Verwaltungen bereitgestellten Informationen über Bauprojekte, Umwelteingriffe, Klimawandel und Wasser abschreckend kompliziert. „Die Darstellung ist unübersichtlich und man muss genau wissen, wonach man sucht.“ Eine wichtige Vereins-Aufgabe bestehe darin, Informationen aus dem Kreishaus und Rathäusern in verschiedenen Formaten etwa für Social Media-Aktivitäten aufzubereiten und zu verbreiten.
Dem dritten Vorsitzenden Gerhard Lutzer liegt der Straßenverkehr besonders am Herzen. Autobahn und viele Straßen sorgten für gute Verkehrsanbindungen zwischen Orten, gleichzeitig entstünden dadurch Lärm und Feinstaub. Tiere und Pflanzen würden aus ihren Lebensräumen verdrängt. „Viele Menschen sind gegen solche Umwelteingriffe. Doch sie halten den Mund, weil sie glauben, allein machtlos zu sein.“ Er fügt hinzu: „Mit unserem Verein möchten wir Leute ermutigen, den Mund aufzumachen und sich am politischen Geschehen zu beteiligen.“
Beisitzer Christoph König beschäftigt sich schon lange mit dem Thema „Wasser“ im Altkreis Halle/Westfalen. Den Genehmigungsfreude der Kommunen für neue Industriegebieten bezeichnet er als „wenig zukunftsorientiert.“ Als ein Beispiel nennt er den Storck-Konflikt nennen, an dem auch die Fridays for Future Altkreis Halle beteiligt waren. „Ich finde es wichtig, dass junge Leute wie die Fridays im Klimaschutz aktiv sind und sich für die Zukunft der nächsten Generationen positionieren.“ Für die Herausforderungen der klimatischen Veränderungen vor Ort gibt es seiner Auffassung nach nur einen Weg: „gemeinsames interkommunales Zusammenarbeiten.“
Dr. Birgit Lutzer
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