Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe

Denkmal Garten: Mit Engagement bleibt Kulturgut erhalten

In den 1950er-Jahren wurden die Paderanlagen in Paderborn als naturnaher Stadtpark gestaltet.
In den 1950er-Jahren wurden die Paderanlagen in Paderborn als naturnaher Stadtpark gestaltet.

Westfalen (lwl). So mancher Gartenarchitekt hat sich im Laufe der Jahrhunderte in Westfalen verewigt, Künstler von Rang und Namen haben den Parks der Region ihren Stempel aufgedrückt. Wachstum und Vergänglichkeit verändern die Gärten jedoch. Wie die „lebendigen“ Kulturgüter dennoch erhalten bleiben, erklären Experten bei Führungen durch ausgewählte Gartendenkmäler am „Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“, den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 11. und 12. Juni veranstaltet.

Eine der eigenartigsten Schöpfungen der Gartenkunst in Westfalen ist das Steinfurter Bagno.
Eine der eigenartigsten Schöpfungen der Gartenkunst in Westfalen ist das Steinfurter Bagno.

Die „Königin der Blumen“ ist auch für einen Teil des historischen Palaisgartens Detmold (Kreis Lippe) namensgebend. Ende der 1960er-Jahre entstand der an einem Hang angelegte Rosengarten als Freiraum für das Konzerthaus der Hochschule für Musik. Die terrassenförmige Gestaltung mit seiner markanten Treppenanlage und formalen Rosenbeeten ist ein Beispiel für moderne Gartenarchitektur der Nachkriegszeit. Die Gestaltungsidee des Rosengartens erklärt LWL-Gartenexperte Bernd Milde am 12. Juni ab 10 Uhr. Treffpunkt ist der Haupteingang am Palais.

Gartenexperten unterwegs im Palaisgarten Detmold.
Gartenexperten unterwegs im Palaisgarten Detmold.

Das Paderquellgebiet ist die „grüne Lunge“ von Paderborn. Von dort ergießen sich mehrere Quellen in Deutschlands kürzesten Fluss, die nur vier Kilometer lange Pader. Das Areal wurde in den 1950er-Jahren als naturnaher Stadtpark gestaltet, der den Paderbornern bis heute zur Erholung dient. Er ist ein typisches Beispiel für den Zeitgeschmack der frühen Nachkriegsjahre und bis heute weitestgehend unverändert erhalten geblieben. Das Gestaltungskonzept und die Wiederherstellung der Anlage schildert der Landschaftsarchitekt Wolfgang Wette am 12. Juni ab 11 Uhr. Treffpunkt ist der südwestliche Parkeingang „An der warmen Pader“.

Vor 200 Jahren war das Bagno in Steinfurt eine Art Vergnügungspark für den gehobenen Adelsstand mit zahlreichen Attraktionen. Seitdem ist die Anlage immer wieder verändert worden oder litt unter Vernachlässigung. Heute noch kann man die außergewöhnliche Gartenarchitektur des Parkes erkennen. Der von dicht bewachsenen Ufern gesäumte See, die Ruineninsel, verschlungene Waldwege und die historische Konzertgalerie sind Höhepunkte des Bagnos. Im Rahmen der Regionale 2004 wurden verlorene Gartenpartien revitalisiert und neu interpretiert – das ist der thematische Schwerpunkt eines Rundganges mit der Landschaftsarchitektin Rebekka Junge am 12. Juni ab 13 Uhr vom Kiosk am Bagnosee.

Hintergrund
Neben den vielen Privatgärten gibt es in Westfalen-Lippe über 300 kulturell herausragende Gärten und Parks, die ganzjährig für Besucher geöffnet sind. Gartenkultur ist ein wesentlicher Teil der Identität der Region. Ganz gleich ob Land oder Stadt, ob naturbelassen oder kunstvoll gestaltet, der LWL will sie in den Fokus rücken, das Bewusstsein für diese Besonderheit schärfen und den Tourismus stärken. Die Website http://www.gaerten-in-westfalen.de bietet daher zu 130 ausgewählten Gärten und Parks ganzjährig umfassende Informationen. Zusätzlich präsentieren sich seit 2012 am „Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ zahlreiche Privatgärten. „Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ ist eine Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Projektes „Kultur in Westfalen“, das von der LWL-Kulturstiftung und der Westfalen-Initiative getragen und vom NRW-Kulturministerium gefördert wird.

Fotos: LWL

Blog per E-Mail folgen

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Es gelten die Datenschutzbestimmungen.
Loading

Aktuelle Artikel