Bad Salzuflen – Nähe Kurpark. In einem schönen alten Haus lebt und arbeitet Redzep Memisevic (74). In Belgrad geboren und dort an der Kunstakademie studiert, führte ihn ein Stipendium zunächst für ein Jahr an die Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Professor Karl-Otto Götz. Er lernte seine zukünftige Frau Antje kennen und verlängerte sein Stipendium um ein weiteres Jahr.
„Meine frühen Werke habe ich in dunklen Farben gemalt. Aber als ich geheiratet habe, wurden die Farben schon heller und mit jedem Kind immer fröhlicher“, erzählt Memisevic.
Nach dem Ende seines Studiums wohnte er zunächst in Schleiden, wo er als Kunsterzieher an der dortigen Realschule arbeitete. Schon bald zog er mit seiner Familie nach Bad Salzuflen, „weil meine Frau Wilhelmshavenerin ist, und wir es näher zu ihren Eltern haben wollten“. In Bad Salzuflen war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002 am Gymnasium Aspe als Kunsterzieher tätig. „Die Arbeit mit den Kindern hat mir sehr viel Freude gemacht. Und es ist ein großes Glück, dass ich mich immer der Kunst widmen konnte. Morgens in der Schule und nachmittags in meinem Atelier.“
Ein Füllhorn an Bildern breitet sich vor dem Betrachter aus. Immer sind es Frauen, mädchenhaft, mit sich auflösenden Konturen wie in einem flüchtigen Traum. „Frauen male ich, und nicht die Männer, weil die Frauen durch ihre Kleider, ihre Art, sich zu schmücken, zu frisieren und zu schminken, viel mehr Möglichkeiten ergeben für Farbe. Männliche Gestalten sind da doch eher langweilig. Bei den feinen Farben und Übergängen kann ich doch keinen Holzfäller malen.“ erklärt er schelmisch lächelnd.
Ebenfalls wunderschön anzusehen sind die Akt-Aquarelle, die der Künstler mit wenigen treffsicheren Pinselstrichen, beinahe spielerisch zu Papier bringt. Auch hier sind die Figuren nicht durchgearbeitet, lassen also Raum für persönliche Auslegungen.
Ruhestand? Sicher nicht. In seinem Kopf sind noch zu viele Bilder, die gemalt werden wollen. „Ein spezielles Lieblingsbild habe ich nicht, ich mag eigentlich alle“. Das verwundert nicht.
Redzep Memisevic ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler und des Lippischen Künstlerbundes sowie Gründungsmitglied der Bad Salzufler Künstlervereinigung „Das Fachwerk„. Was tut er, wenn er nicht malt? „Ich spiele leidenschaftlich gern Schach und war auch schon einige Male Stadtmeister. Außerdem habe ich vor kurzem Türkisch gelernt, weil ich es liebe, im Türkeiurlaub mit den Menschen Tee zu trinken und mich dabei mit ihnen in ihrer Landessprache zu unterhalten.“
Wer mehr über diesen außergewöhnlichen Künstler erfahren möchte, kann den zu seinem 70. Geburtstag erschienenen und von der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe herausgegebenen Bildband im Buchhandel oder bei amazon erwerben.
Kontakt:
Redzep Memisevic
32105 Bad Salzuflen
Telefon: 05222-12642
E-Mail: memisevic@gmx.de
Homepage: http://www.memisevic.de/ und http://www.akt-aquarelle.de/home.html
Impuls: Der Weg zur Klarheit führt durch die Unsicherheit
Oft ist es so: Kaum fühlt man sich in etwas wieder sicher, taucht etwas auf,